Produktentwicklung mit dem Stage-Gate®-Prozess (Teil 1): Definition und Grundprinzipien

Kathrin Jungwirth, Montag, 21. Februar 2022 | Lesedauer: 5 min.

Die Entwicklung von Innovationen ist ein komplexer Prozess mit hohen Risiken. Das Stage-Gate®-Modell hilft Produktentwicklungsprojekte zu strukturieren, um Innovationen effizienter auf den Markt zu bringen und Unsicherheiten zu reduzieren. Im ersten Teil unserer neuen Blogreihe schauen wir uns die Definition und die Grundprinzipien dieses Prozessmodells genauer an. 

Inhalt

  1. Definition des Stage-Gate®-Prozess
  2. Grundprinzipien des Stage-Gate®-Prozess

Eine der größten Herausforderungen von Unternehmen ist, die kontinuierliche Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen. Nur mit Innovationen kann die Wettbewerbsfähigkeit gesichert und der Marktanteil vergrößert werden. Innovationskraft ist also ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Doch, natürlich ist das Schaffen von Innovationen nicht einfach und birgt einige Herausforderungen:

  • Der gesamte Prozess sowie der angestrebte Output sind durch hohe Ungewissheit und Risiken gekennzeichnet.
  • Alle Unternehmensbereiche müssen eingebunden werden.
  • Größere Change-Prozesse werden angestoßen.

Deshalb ist es so wichtig, Innovationsprozesse aktiv zu gestalten und bewährte Methoden oder Prozess-Modelle zu nutzen, um Fehler und teure Überarbeitungsschleifen zu vermeiden und einen effizienten Prozess zu gewährleisten. Eine bekannte Methode, um Innovationen besser zu managen und die Qualität sicherzustellen, ist der sogenannte Stage-Gate®-Prozess von Robert G. Cooper. Dabei handelt es sich um ein lineares Prozessmodell, welches einem einfachen Phasen-Meilenstein-Plan ähnelt, und, womit die Produktentwicklung strukturiert werden kann. Ziele sind eine höhere Transparenz, eine verbesserte Kommunikation sowie die systematische Reduzierung von Risiken und die Einhaltung von Deadlines und Budgets.  

1. Definition Stage-Gate®-Prozess

Der Stage-Gate®-Prozess ist ein Prozess zur Optimierung von Produktentwicklungsprojekten, der das Vorhaben in voneinander getrennte Bearbeitungsphasen (sogenannte Stages) mit klar definierten Zielen (sogenannte Gates) unterteilt. Jede Phase (Stage) endet mit einem Tor (Gate), das eine Prüfung des Projektes auslöst. An den sogenannten Gates wird jedes Mal neu über die Weiterführung oder den Stopp des Innovationsvorhabens entschieden. Betrachtet man das Modell aus der Projektmanagement-Sicht, dann handelt es sich um ein einfaches Phasen-Meilenstein-Modell mit Meilensteinen als harten und nicht überspringbaren Grenzen. Der Stage-Gate®-Prozess ist für jede Art von Innovationsprojekt geeignet – unabhängig von Größe und Komplexität.

2. Die Grundprinzipien des Stage-Gate®-Prozesses

Der Stage-Gate®-Prozess liefert eine Richtschnur für Produktentwicklungsprojekte und kann anhand individueller Anforderungen aufgebaut werden. Unabhängig vom Grad der Individualisierung richtet sich das Modell anhand folgender acht Grundprinzipien aus (siehe auch offizielle Infografik zu den Grundprinzipien):

  • Einfachheit: Komplexe Prozesse werden in kleine und überschaubare Phasen unterteilt.
  • Risiko: Gates ermöglichen es, kleine, kalkulierbare Risiken einzugehen.
  • Zusammenarbeit: Es ist eine funktionsübergreifende Führung und Zusammenarbeit über alle Unternehmensebenen hinweg nötig.
  • Transparenz:  Der Prozess wird für alle Beteiligen offengelegt und klar sowie verständlich strukturiert.
  • Geschwindigkeit: Prozesse werden beschleunigt, denn sie folgen alle dem gleichen Schema: Entscheiden, Anpassen und Ausführen.
  • Investition: Knappe Ressourcen werden auf Projekte mit großem potenziellem Output gebündelt.
  • Flexibilität:  Prozesse werden entsprechend dem Projektrisiko gestaltet.
  • Erfolg: Es wird eine Pipeline für einzigartige und innovative Produkte etabliert.

Im nächsten Beitrag dieser Reihe werfen wir einen Blick auf die Stärken und Schwächen des Stage-Gate®-Prozess sowie potenzielle Stolperfallen und Verantwortlichkeiten. 

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Stage-Gate® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Robert G. Cooper, Product Development Insitute Inc. und Jens Arleth, Innovation Management U3. Weiterführende Informationen können hier nachgelesen werden: www.stage-gate.com.

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