Warum der Mensch die wichtigste Ressource im Unternehmen ist

Annalena Simonis, Dienstag, 28. November 2023 | Lesedauer: 6 min.

Warum sprechen Personaler und Führungskräfte immer wieder von den eigenen Mitarbeitern als Ressource? Wir klären auf! In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die verschiedenen Arten von Ressourcen und warum der Mensch die wichtigste ist.

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Ressource hören? Vielleicht an natürliche Umweltressourcen in Form von Öl oder Gold, die in der Erde unter unseren Füßen verborgen sind. Oder haben Sie ein Projektbudget vor Augen, das zur Neige geht? Wir alle kennen Sätze wie: "Unsere Ressourcen sind erschöpft". Aber auch in der Personalabteilung sind Sätze wie: "Wir brauchen mehr Ressourcen für die Entwicklung" durchaus üblich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter bei der Planung mit einer Prozentzahl bewertet werden. Dann heißt es: "Diese IT-Ressource ist mit 30-50% im Projekt eingeplant." Wie kann man eine halbe Person für ein Projekt einplanen? Viele Mitarbeiter finden die Pauschalisierung mit materiellen Ressourcen wie Geld oder Maschinen unter dem Namen "Ressource" unangenehm. In diesem Artikel klären wir die Frage, ob und wie man materielle Ressourcen mit Menschen in einen Topf werfen oder abgrenzen kann.

 

1. Was ist eine Ressource?

In diesem Artikel werden wir uns nur mit der Ressource aus betriebswirtschaftlicher Sicht beschäftigen. Daher lautet die Definition für Ressourcen in einem Unternehmen:

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"Ressourcen sind Bestände und Mittel, die bestimmten Zielen und Zwecken dienen, z. B. der Erstellung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen."

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Eine Ressource kann also alles sein, was für einen bestimmten Zweck in der wirtschaftlichen Produktion benötigt wird. Um einen Überblick zu bekommen, gibt es verschiedene Ansätze, Ressourcen zu kategorisieren und zu unterscheiden.

 

2. Welche verschiedenen Arten von Ressourcen gibt es?

Unternehmen unterscheiden im Allgemeinen zwischen Personal-, Sach- und Finanzressourcen. Verlässt man die Perspektive des Unternehmens und betrachtet die Ressourcen aus der Sicht des einzelnen Mitarbeiters, unterscheidet man zwischen internen und externen Ressourcen.

Interne Ressourcen werden auch als persönliche Ressourcen bezeichnet. Sie sind einer bestimmten Person zugeordnet und können intrinsisch beeinflusst werden. Dazu gehören z. B. die eigenen Werte, Charaktereigenschaften, Erfahrungen, Bildung, persönliche Interessen und Fähigkeiten.

Externe Ressourcen umfassen alle Dinge, auf die der Mitarbeiter keinen direkten Einfluss hat, da sie von außen gesteuert werden. Sie werden in drei Unterkategorien eingeteilt:

  • Die sozialen Ressourcen beschreiben das Netzwerk einer Person. Dazu gehören alle Menschen in der Umgebung einer Person. Familienmitglieder, der Lebenspartner, Freunde, Nachbarn oder Kollegen können zu unerwartet "nützlichen" Kontakten werden. Nicht umsonst gilt Networking als eine der wichtigsten Disziplinen in der modernen Arbeitswelt. Gute Beziehungen können Chancen schaffen und sind daher eine Ressource, die nicht vernachlässigt werden sollte.
  • Zu den materiellen Ressourcen gehören alle greifbaren Mittel, die man sich im Zusammenhang mit einem Unternehmen vorstellen kann. In der Wirtschaft werden sie deshalb auch als Betriebsmittel bezeichnet. Sie dienen als Werkzeuge für die Durchführung von Projekten und beeinflussen deren Erfolg. Zu den materiellen Ressourcen gehören alle Maschinen, Grundstücke, technische Geräte und Materialien, die die Arbeit erst möglich machen. Auch Finanzmittel wie Geld und Vermögen werden zu dieser Art von Ressourcen gezählt.
  • Nicht zuletzt dürfen die infrastrukturellen oder institutionellen Ressourcen eines Unternehmens nicht vernachlässigt werden. Sie umfassen alle lokalen Aspekte des Arbeitens. Sie umfassen zum Beispiel einen adäquaten Arbeitsplatz, eine gute öffentliche Anbindung ins Büro oder eine verlässliche Internetverbindung. Sie merken: Auch diese Art von Ressourcen haben einen hohen Einfluss auf die Leistung der Mitarbeiter.

Bei der Planung kann man sich in der Regel auf eine materielle Ressource wie einen Drucker, ein Fahrzeug oder eine Software verlassen. Es wird davon ausgegangen, dass es wie geplant funktioniert. Bei einem Menschen ist dies nur bedingt möglich. Die Zeit, die ein Mensch in ein Projekt investiert, ist nicht automatisch gleichzusetzen mit der Leistung, die er in dieser Zeit erbringt. Die individuelle Einsatzfähigkeit der Ressource Mensch kann als Schwäche gesehen werden. Zugleich ist es aber auch ihre größte Stärke.

 

3. Der Mensch als wichtigste Ressource

Im Arbeitsalltag sprechen wir von der Abteilung, dem Mitarbeiter oder den Teammitgliedern. Warum verlieren wir das Menschliche im Planungsprozess? Im Unternehmen wird der Mensch als Humanressource betrachtet. Jeder Einzelne kann auf sein eigenes Portfolio an persönlichen Ressourcen zurückgreifen. Dazu gehört „die Gesamtheit an Wissen, Kenntnissen, Fertigkeiten, Haltungen, Persönlichkeitsmerkmalen, Begabungen, Beziehungen, Netzwerken etc., die einer Person als Potenzial zur Verfügung stehen.“ (Quelle: Fachhochschule Nordwestschweiz). Im betrieblichen Kontext spricht man hier auch vom Know-how und den Soft Skills eines Mitarbeiters. Materielle Ressourcen wie Technik, Software oder finanzielle Mittel sind lediglich Werkzeuge für die Umsetzung von Handlungen. Für den erfolgreichen Einsatz von immateriellen und materiellen Ressourcen sind Menschen unerlässlich. Nicht selten wird daher vom Faktor Mensch gesprochen, der in Schlüsselsituationen der wichtigste Einflussfaktor ist. Jeder Mitarbeiter hat eigene und individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in der entsprechenden Projektphase eingesetzt werden können. Um diese Fähigkeiten unvoreingenommen nutzen zu können, wird der Mensch daher in der Planungsphase als Ressource objektiviert. Dies schmälert jedoch nicht den Wert des Mitarbeiters. Als Mitarbeiter ist es wichtig, dass Sie Ihre eigenen Ressourcen kennen. Wo liegen meine Stärken? In welcher Situation fühle ich mich am wohlsten? Welche Charaktereigenschaften bringe ich mit? Das Wissen um Ihre persönlichen Ressourcen gibt Ihnen Sicherheit. Sie wissen, auf welche vorhandenen Fähigkeiten Sie zurückgreifen können und wie Sie eine neue Aufgabe meistern können.

 

4. Fazit: Tipps für Führungskräfte

Der Mensch ist die wichtigste Ressource in Ihrem Unternehmen. In persönlichen Gesprächen sollten Sie vielleicht darauf verzichten, diesen Begriff zu verwenden, um Ihrem Gegenüber nicht das Gefühl zu geben, dass sie nur Mittel zum Zweck sind. Viel wichtiger ist es, dass Sie sich als Teamleiter die Zeit nehmen, alle Personen im Team kennenzulernen. Auf diese Weise gewinnen Sie ein tieferes Verständnis für Ihre Mitarbeiter und erkennen vielleicht das eine oder andere unbekannte Potenzial, das Sie als Ressource in zukünftigen Projekten nutzen können.

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