Führungspositionen (2) – Aus Bewerbersicht

Madeleine Gritzbach, Montag, 09. Juli 2018 | Lesedauer: unbekannt

Hochqualifiziert, langjährige Berufserfahrung und Sie trauen sich nicht, sich auf eine Führungsposition zu bewerben? Oder Sie wollen gar nicht, weil zu viel dagegen spricht? Deswegen sollten Sie es doch tun.

Es gibt viele Gründe warum sich vor allem Frauen nicht auf Führungspositionen bewerben, sollten der Job und das Unternehmen auch noch so gut sein. Dabei wollen manche bewusst keine leitende Position übernehmen, andere haben nicht den Mut oder glauben nicht genug an sich und ihre Qualifikationen, um sich zu bewerben.

Gegen so eine Position spricht für die meisten:

  • Zu wenig Zeit für die Familie bzw. Kinder
  • Berufliches und Privates nicht mehr trennen zu können
  • Angst, nicht gemocht zu werden oder alleine zu sein
  • Angst, der Position nicht gewachsen zu sein
  • Zu wenig Durchsetzungsvermögen/Autorität

Hier sind sieben Gründe, wann und warum Sie sich trotzdem bewerben sollten:

  • Kinderbetreuung. Der Arbeitgeber kommt Ihnen in puncto Kinderbetreuung entgegen. Den Arbeitgebern wird immer stärker bewusst, dass Kinderbetreuung ein bedeutendes Thema für Arbeitnehmer ist und bleibt. Daher werden auch die Betreuuungsangebote immer vielfältiger, sodass Sie sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen.
  • Work-Life-Balance. Nehmen Sie Ihre Arbeit nicht mit nach Hause – leichter gesagt als getan. Versuchen Sie dafür, Ihre Zeit gut einzuteilen und optimal zu nutzen und schließen Sie den Tag so ab, dass Sie zuhause nicht weiter über die Arbeit nachdenken müssen. Dabei können Ihnen Projektmanagement-Tools behilflich sein.
  • Kommunikation. Soziale Kälte aushalten zu müssen, weil sie zum Beispiel eine unbeliebte Entscheidung treffen oder einen geschätzten Kollegen entlassen mussten, ist für viele potentielle Führungskräfte ein Ausschlusskriterium. Ihre Harmoniebedürftigkeit und ihr soziales Kontaktbedürfnis stehen ihnen im Weg. Machen Sie genau das zu Ihrer Stärke, mit der Sie sich zum Beispiel von Ihren Kollegen abheben! Natürlich wird es zu schwierigen Entscheidungen kommen und Sie werden es nie allen gleichzeitig Recht machen können. Mit Ihrer ausgezeichneten Kommunikationsfähigkeit lösen Sie aber solche Konflikte in Gesprächen und über andere firmeninterne Kommunikationsmittel und werden so zum professionellen Konfliktmanager in Ihrem Unternehmen.
  • Durchhaltevermögen. Sie haben Angst, Sie könnten der Position nicht gewachsen sein? Nur Mut, es ist noch kein Meister von Himmel gefallen. Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst und versuchen Sie es: Die endgültige Entscheidung liegt sowieso beim jeweiligen Personaler. Niemand übernimmt eine solche Position und es läuft alles perfekt. Bleiben Sie dran, lernen Sie aus Ihren Fehlern – Sie werden sehen wie Sie an Ihren Herausforderungen wachsen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
  • Training. Autorität und Durchsetzungsvermögen zählen nicht zu Ihren Stärken? Das lässt sich trainieren! Verbessern Sie Ihre Körpersprache und versuchen Sie, etwas tiefer zu sprechen. Damit strahlen Sie Selbstbewusstsein aus und werden ernster genommen. Bleiben Sie – zumindest nach außen – ruhig und gelassen und überlegen Sie sich Ihre Aktionen genau. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter fair und beziehen Sie sie mit ein, damit verdienen Sie sich Schritt für Schritt deren Respekt und Sie brauchen keine Brechstange, um Entscheidungen durchzusetzen. Und lassen Sie sich nicht unterkriegen! Sicher wird der ein oder andere Ihre Eignung erst einmal anzweifeln und Sie auf die Probe stellen wollen. Lassen Sie sich darauf nicht ein und machen Sie Ihre Position von Anfang an klar.
  • Kontakte. Fangen Sie früh an, sich ein Netzwerk aufzubauen. Ein großes berufliches Kontaktnetzwerk kann Ihnen helfen, schneller dahin zu kommen, wo Sie hin wollen. Besuchen Sie Messen, Vorträge, vernetzen Sie sich online mit Kollegen und Freunden und hinterlassen Sie einen bleibenden Eindruck. Legen Sie Ihre Schüchternheit ab und gehen Sie offen auf die Menschen zu – vielleicht suchen die gerade Sie.
  • Bleiben Sie Sie selbst! Bei all dem Gerede über Ausstrahlung, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen dürfen Sie sich selbst nicht aus dem Auge verlieren. Bleiben Sie trotz allem wer Sie sind – denn das macht Ihren ganz persönlichen Führungsstil aus.

Arbeitgeber brauchen Sie!

Spätestens seit ein fast schon chronischer Führungs- und Fachkräftemangel herrscht, sind Sie als in einer ausgezeichneten Verhandlungsposition. Ist ein Unternehmen nicht bereit, Ihnen mindestens den angemessenen Lohn zu zahlen oder gibt es keine Aufstiegsmöglichkeiten für Sie, wechseln Sie einfach das Unternehmen – davon haben Sie persönlich keinen Nachteil, das Unternehmen aber schon.

Auch hier gilt wieder: Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel! Seien Sie sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst und trotzdem selbstbewusst – Sie haben nichts zu verlieren.

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