Effektive interkulturelle Kommunikation

Linh Tran, Dienstag, 29. März 2016 | Lesedauer: unbekannt

Im digitalen Zeitalter sind Menschen mehr miteinander verbunden denn je. Das Internet und andere neue Technologien unterstützen den interkulturellen Austausch über Ländergrenzen hinweg. 

Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl hat viele Möglichkeiten für Unternehmen geöffnet um zu expandieren, aber es hat auch viele neue Herausforderungen geschaffen. 

Internationale Projekte und multikulturelle Projektteams sind heute keine Ausnahme mehr, sondern die Norm. Für Projektmanager bedeutet das, dass sie ihre interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten verbessern müssen, wenn sie ihre Teams und Projekte zum Erfolg führen wollen.

In unserem Beitrag zu Interkultureller Kompetenz im PM haben wir schon erläutert, wie wichtig es ist, dass Projektmanager diese Fähigkeit besitzen und von welchem Vorteil dies für Unternehmen ist. In diesem Beitrag möchten wir uns auf einen bestimmten Aspekt konzentrieren: Kommunikation.

Warum interkulturelle Kommunikation oft ineffektiv ist

Warum tun wir uns oft so schwer in einem interkulturellen Umfeld effektiv zu kommunizieren? Die offensichtlichsten Gründe dafür sind schlicht und einfach kulturelle Unterschiede. Es ist schon schwierig in der eigenen Sprache und mit Menschen mit einem ähnlichen kulturellen Hintergrund zu kommunizieren. Wenn jetzt noch eine Sprachbarriere dazukommt, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad gewaltig. Sogar Menschen, die aus Ländern kommen, die dieselbe Sprache sprechen, treten mal ins sprachliche Fettnäpfchen.

Im Deutschen und im Österreichischen werden zum Beispiel häufig unterschiedliche Wörter für den gleichen Sachverhalt verwendet. Aber auch innerhalb Deutschlands gibt es Unterschiede: ein frittiertes Zuckergebäck mit einer Marmeladenfüllung zum Beispiel hat viele verschiedene Namen (Krapfen, Berliner, Pfannkuchen, Kreppel…). Doch nicht nur gesprochene Sprache kann ein Hindernis für eine effektive Kommunikation sein, non-verbale Signale und Körpersprache sind sogar noch schwieriger zu interpretieren.

So kann man interkulturelle Kommunikation verbessern

Die eigene Kultur verstehen

Es wird oft gesagt, dass man andere nur dann verstehen kann, wenn man sich selbst versteht – dasselbe gilt für das kulturelle Verständnis. Die meisten Menschen sind sich gar nicht bewusst, wie sehr Kultur das eigene Verhalten und die Weltanschauung beeinflusst. Wenn Sie die Dinge identifizieren, die einzigartig für Ihre Kultur sind, dann werden Sie auch verstehen, dass dasselbe für andere Länder und Kulturen gilt.

Kulturelle Unterschiede bewusst wahrnehmen

Seien Sie sich bewusst, dass nur weil jemand anders an bestimmte Dinge herangeht als Sie, heißt das nicht, dass es gleich falsch ist. Diese andere Art und Weise ist nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders. Einige Länder betonen das Kollektiv, während andere wiederum Individualität mehr schätzen; einige Länder bevorzugen Direktheit, andere Subtilität; und so weiter. Lernen Sie es, die Vielfalt an Bräuchen und Sichtweisen zu schätzen, denn diese Vielfalt kann Ihnen dabei helfen Ihren Horizont zu erweitern – sowohl persönlich, als auch beruflich.

Körpersprache „lesen” und non-verbale Signale verstehen

Unter Kommunikation versteht man nicht nur die gesprochene Sprache, meistens liegt die wirkliche Aussage in dem was nicht gesagt wurde. Die Sprache und Bräuche eines Landes zu lernen ist nur der erste Schritt. Der Nächste ist es, aktiv mit den Leuten zu interagieren und zu lernen, wie sie Körpersprache benutzen um den eigentlichen Sinn des Gesagten herüberzubringen. Es ist außerdem wichtig zu lernen welche Bedeutung non-verbale Signale, wie zum Beispiel Kopfnicken oder -schütteln, haben. Wussten Sie zum Beispiel, dass in einigen Ländern im Mittleren Osten und in Bulgarien ein Kopfschütteln „ja“ bedeutet? In China bedeutet ein Kopfnicken während einer Konversation keine Zustimmung mit dem Gesagten, sondern ist lediglich ein Zeichen für den Konversationspartner, dass man zuhört. Lernen Sie es solche non-verbalen Signale zu deuten um das Risiko von Missverständnissen und Verwirrung zu verringern. Andersherum können Sie vermeiden, dass Ihre non-verbalen Signale falsch interpretiert werden indem Sie Ihre Intention direkt äußern. 

Seien Sie neugierig, hören Sie zu und beobachten Sie aufmerksam

Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie sofort alles über eine Kultur wissen müssen. Beginnen Sie mit Recherchieren (Online und/oder Offline), lesen und lernen Sie so viel wie möglich über die Kultur. Natürlich ist die Beste Art und Weise eine Kultur kennenzulernen, direkt mit Leuten zu kommunizieren. Seien Sie dabei offen und neugierig. Wenn Sie etwas neugierig macht, fragen Sie nach. Die meisten Menschen freuen sich, wenn andere aufrichtiges Interesse an ihrer Kultur haben und sind immer dazu bereit es anderen zu erklären. Wenn Sie beobachten wie die Menschen sprechen und gestikulieren, dann werden Sie schnell ein gutes Gefühl dafür bekommen wie diese mit anderen kommunizieren.

Der Schlüssel zum Erfolg: Einfachheit

Wenn Sie mit jemandem sprechen dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, dann vermeiden Sie es Umgangssprache, Abkürzungen oder abstrakte Redewendungen zu benutzen. Die meisten Fremdsprachenlerner kennen nur die formellen Ausdrücke und kennen umgangssprachliche Ausdrücke oft nicht. Zum Beispiel lernt man in der Schule, dass man „Qu’est-ce que c’est?” verwenden soll, wenn man nach etwas fragt. Französische Muttersprachler verwenden im Alltag aber eher den Ausdruck „C’est quoi?“.  

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