Erneuerbare Energien und PM – Teil 1

Klara Obermair, Freitag, 08. Mai 2015 | Lesedauer: unbekannt

Erneuerbare Energien und PM

Bild: David J Laporte via Flickr, lizensiert unter CC BY 2.0

Steigende Energiepreise, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ressourcenerschöpfung – dies sind nur einige der Gründe, die zum stetigen Wachstum der Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien in den letzten zehn Jahren beigetragen haben. Projekte in diesem Sektor werden jedoch mit vielen Herausforderungen und Risiken konfrontiert. Die richtigen PM-Methoden können diese entschärfen.

Der erste Teil dieser Serie wird sich mit der Rolle von regenerativen Energiequellen in der Energiewirtschaft befassen. Zudem soll es in diesem Blogpost um die Frage gehen, wie PM-Methoden zum Erfolg von Energieprojekten beitragen können.

Was sind erneuerbare Energien und warum werden sie immer wichtiger?

Regenerative Energien werden aus nicht-fossilen Brennstoffen erzeugt. Beispiele hierfür sind Sonnen-, Wind und Geothermalenergie. In seiner Weltenergiestatistik 2014 stellte das Energieunternehmen BP fest, dass der Verbrauch erneuerbarer Energien 2013 weltweit um 16,3% anstieg und 5,3% des Gesamtstroms ausmacht. Diese Zahl mag zwar klein wirken, im Vergleich zu 2,7% im Jahr 2008 hat sich der Anteil jedoch fast verdoppelt.

Es gibt viele Gründe, warum erneuerbare Energien in so kurzer Zeit so stark gewachsen sind. Neben ökologischen Bedenken spielen auch wirtschaftliche Gründe eine große Rolle. Fossile Brennstoffvorräte gehen bald zu Neige. Während Kohlevorräte noch bis zu 113 Jahre weltweit verfügbar sein sollen, werden Ölvorräte Studien zufolge in 53,3 Jahren aufgebraucht sein. Diese Verknappung zieht steigende Energiepreise sowie den Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen nach sich. Deshalb wird immer mehr in erneuerbare Energiequellen investiert und entsprechende Projekte ins Leben gerufen.

Die Relevanz von PM im Bereich erneuerbarer Energien

Projektmanagement-Methoden helfen bei der erfolgreichen Durchführung jeder Art von Projekt und verschaffen dem Unternehmen so einen Wettbewerbsvorsprung. Der Wirtschaftssektor der regenerativen Energien zählt zu den am schnellsten wachsenden Bereichen und ist ein stark umkämpfter Markt. Dies hat zur Folge, dass neben zahlreichen Chancen auch viele Risiken lauern, die von Anfang an in der Planung eines Projekts bedacht werden müssen.

Projektmanager in der Branche der erneuerbaren Energien begegnen zusätzlich zu „normalen“ Projektherausforderungen wie den drei kritischen Parametern Kosten, Zeit und Leistung noch weiteren Schwierigkeiten. Die staatliche Unterstützung eines Projekts beispielsweise ist meist unsicher, auch sind die Absatzmöglichkeiten oft schwer abschätzbar. Deshalb sind ein hohes Maß an Risiko- und Changemanagement nötig.

Risiken und Herausforderungen: Wie überwindet man sie am besten?

Planung

Zeit ist einer der drei Parameter des magischen Dreiecks. Eine Abänderung des Zeitplans wirkt sich auf die anderen beiden Größen Leistung und Kosten aus. Bei erneuerbaren Energien ist dieser Effekt noch stärker, da sich viele Projekte mit neuen und komplexen Technologien beschäftigen, die sich kontinuierlich weiterentwickeln. Ein Projektmanager muss hier also die zusätzliche Zeit für Forschung, Entwicklung und Tests mit einbeziehen.

Auch andere Faktoren müssen beim Erstellen des Projektplans beachtet werden, zum Beispiel Naturereignisse, die nicht beeinflusst oder vorausgesagt werden können, und einzuholende Genehmigungen. PM-Methoden sollten frühestmöglich angewandt werden, um Deadlines leichter einhalten und Risiken besser erkennen zu können.

Projekte im Bereich erneuerbarer Energiequellen sind meist groß angelegte Vorhaben, deren Durchführung mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Ein Projektplan bricht das Projekt in kleinere Schritte mit eigenen Meilensteinen herunter. Dieser Vorgang muss immer auf dem neuesten Stand sein, vor allem im Falle von Marktänderungen.

Kosten

Aufgrund ihrer Knappheit steigen die Preise fossiler Brennstoffe und demzufolge auch die Energiekosten an. Viele sehen regenerative Energien als eine nachhaltigere und kosteneffizientere Alternative. Langfristig gesehen treten Kostenvorteile ein, aber Unternehmer müssen sich auch der hohen Anfangskosten bewusst sein.

Das Gründungskapital übersteigt oft alle restlichen Kosten und besitzt deshalb eine erhebliche Bedeutung für die Rentabilität eines Projekts im Bereich erneuerbarer Energien. Der Teufel steckt im Detail: Windparks werden oft in schlecht erreichbaren Gebieten errichtet, weshalb angemessene Straßen erst erbaut werden müssen, wofür wiederum Genehmigungen nötig sind etc. Dies verursacht zusätzliche Kosten, die sich schnell summieren. Die Zuteilung des Budgets und Kostenschätzungen sind unerlässlich für den Erfolg eines Projekts.

Lesen Sie mehr über Risiken und Herausforderungen von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien in Teil 2 der Serie, der nächste Woche folgt.

(Text von Linh Tran, übersetzt von Klara Obermair)

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